Barrierefreies Bad

Wohnungen für jedes Alter

Die Wohnungsgenossenschaft Freiberg (SGW) in Mittelsachsen erweiterte ihr Wohnangebot für mehrere Generationen unter einem Dach mit dem Umbau eines Plattenbaus aus den 1980er-Jahren in 18 geräumige und auch altersgerechte Wohnungen und wertete dabei auch die Bäder auf.

Mit dem neuen Angebot am Friedmar-Brendel-Weg stellte die SGW Freiberg ein umfangreiches Modernisierungsprojekt fertig: Zwei Eingänge eines typischen Plattenbaus, der trotz attraktiver Lage einen hohen Leerstand aufwies, wurden vollständig in insgesamt 18 altengerechte Wohnungen mit nur noch einem Eingang umgebaut. Der Einbau eines Aufzugs, der vom Keller bis ins Dachgeschoss alle Etagen barrierefrei anfährt, ist zentrale Neuerung für die Barrierefreiheit.

Zudem wurden unter anderem Balkone angebracht und die Fassade mit einem Farbkonzept verschönert. Laubengänge machen jeweils drei Wohnungen erreichbar und tragen dazu bei, dass möglichst wenig Wohnfläche für Verkehrswege verbraucht wird. Der Umbau verfolgt mehrere Ziele, wie Rico Fiedler, verantwortlicher Bauleiter der Wohnungsgenossenschaft Freiberg, erläutert. Es soll eine Alternative für Mieter sein, die aus Alters- oder anderen Gründen in kleinere oder besser zugängliche Wohnungen umziehen wollen. Gleichzeitig werden zur Verjüngung der Mitgliederstruktur jüngere Mieter bzw. kleinere und größere Familien mit drei unterschiedlichen Wohnungstypen angesprochen: kleine Wohnungen unter 60 qm, mittlere Wohnungen bis 84 qm und Großwohnungen bis 96 qm.

Die Gestaltung ihrer Bäder wurde, so Fiedler, unter Einbeziehung des Vermietungsteams mit dem Ziel geplant, eine für den genossenschaftlichen Wohnungsbau überdurchschnittlich hohe Wertigkeit zu vermitteln, ohne dabei jedoch wirtschaftliche Aspekte aus den Augen zu verlieren. Wie auch die Außenfassade weisen die Bäder ein leitmotivisches Farbkonzept auf, das sich in zwei Varianten von Wohnung zu Wohnung abwechselt. Entsprechend der Wohnungsgröße sind Bäder mit Dusche plus Badewanne oder nur mit einer Dusche ausgestattet. Alle Bäder zeichnen sich durch eine große Bewegungsfreiheit aus, so dass sie zum Beispiel mit Gehhilfen oder Rollstühlen benutzt werden können.

Hoher Alltagswert und nachhaltige Qualität

Bei der Ausstattung entschied sich das Planungsgremium für eine Komplettlösung von Ideal Standard. Diese basiert auf der Kombination: Waschtische sowie spülrandlose WCs der Serie „Connect Air“, „Ceraplan III“-Waschtischarmaturen, „Ceratherm 60“-Brausethermostate für Duschen und Badewannen, „Idealrain“-Brause- und Wannenbrausesets und „Ultra Flat S“-Duschwannen. Denn vorausgegangen waren bereits gute Erfahrungen mit einzelnen Produkten im Rahmen der Instandhaltung und Renovierung. Rund 250 bis 300 Armaturen verbaue die Wohnungsgenossenschaft im Jahr. „Nach guten Langzeiterfahrungen haben wir die Ceraplan III zu unserer Standardarmatur gemacht“, berichtet der Bauleiter.

Kostenlose und schnell durch eigene Handwerker und Installateure vorgenommene Reparaturen seien ein zentrales Element unter den Leistungen für Mieter und elementar für den guten Ruf der Wohnungsgenossenschaft, hebt Fiedler hervor. Dementsprechend seien Nachhaltigkeit in Bezug auf die Produktqualität und auch der prompte Service durch den Außendienst von Ideal Standard entscheidend.

Bei den „Ceraflex III“-Armaturen und den „Ceratherm“-Thermostaten zeichne sich die nachhaltige Qualität aus durch einfache Installation, Wirtschaftlichkeit im Betrieb, Langlebigkeit und Reparierbarkeit zu vertretbaren Kosten sowie die langfristig gesicherte Ersatzteilversorgung. Bei den Ceratherm-Thermostaten sei zudem der Verbrennungsschutz durch die Cool-Body-Technologie ein bedeutender Aspekt im Kontext des altersgerechten Ausbaus.

Auf individuellen Mieterwunsch wurden bereits im Bestand vereinzelt „Connect Air“-Waschtische eingesetzt. So war bekannt, dass Mieter im Alltag insbesondere deren großes Fassungsvolumen und die tiefauslaufende Beckenform schätzen. Neben den alltagspraktischen Vorteilen unterstreicht das mit dem IF Award prämierte Design der Serie hier die auf Wertigkeit ausgerichtete Badgestaltung: „Die Connect Air-Waschtische entsprechen dem allgemeinen Trend, das klassische Halbrund durch stärker gezeichnete Konturen abzulösen. Insgesamt wirken sie und auch die WCs filigran und bringen so Leichtigkeit in die Bäder“, kommentiert Rico Fiedler.

Problemlösung für bodenebene Duschen

„Für Ideal Standard sprechen aus unserer Sicht nicht nur das Produktsortiment sowie Funktionalität, Design und Verarbeitungsqualität der Produkte an sich. Wir erleben auch die persönliche Betreuung des Außendienstes als hilfreiche Planungsunterstützung“, erklärt Rico Fiedler. So wurde der Außendienst wegen einer Problemstellung im Zusammenhang mit dem Einbau bodenebener, barrierefreier Duschen angesprochen. Unter anderem ließen bestimmte aus der ursprünglichen Plattenbauweise resultierende Grundmaße und bauliche Besonderheiten nur eine stark eingeschränkte Bauhöhe für die Duschwanne zu. 

Die Lösung hierfür brachte Ideal Standard mit dem System „Ultra Flat S“ ein. Es besteht aus einer Ablaufbox mit Abdichtung. Sie wird mit bereits vorbereiteten Anschlüssen in den Boden eingepasst. Darauf wird dann die eigentliche Duschwanne aufgesetzt. Die Gesamthöhe der Brausewannen beträgt nur 30 mm.

Die Wannen sind aus einem hoch widerstandsfähigen Material – einer Mischung von natürlichen Mineralien und Harzen – gefertigt. Sie weisen eine rutschfeste Naturstein-Haptik auf und sind in vier attraktiven Farben lieferbar. So passen die Wannen auch im Farbton zum jeweiligen Fliesenbild bzw. Farbkonzept. „Wichtig war für uns unter anderem auch, dass die Duschwannen bei einem Mieterwechsel ohne großen Aufwand komplett ausgetauscht werden können“, erläutert Rico Fiedler.

Erwartungen aller Mietergenerationen erfüllt

Insgesamt hat die Wohnungsbaugenossenschaft Freiberg mit ihrem neuesten Projekt voll ins Schwarze getroffen: Schon kurz nach der Fertigstellung am 1. Oktober 2020 war ein Großteil der Wohnungen vermietet. Und auch eine Präsentation im Rahmen einiger „Tage der offenen Tür“ fand große Beachtung selbst bei den Genossenschaftsmitgliedern, die sich auch ohne konkreten Umzugswunsch informieren wollten, berichtet Rico Fiedler: „Wir haben die Erwartungen von jüngeren Mietern, aber auch die unserer ältesten Mitglieder erfüllt.“

Die Gestaltung der Bäder vermittelt eine für den genossenschaftlichen Wohnungsbau überdurchschnittlich hohe Wertigkeit, ohne dabei jedoch wirtschaftliche Aspekte aus den Augen zu verlieren.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 11/2013 Sicherheit im Bad

Barrierefreiheit ist gefragt

Auf die demografische Entwicklung und die damit verbundenen zukünftigen Entwick­lungen der Altersstruktur der deutschen Bevölkerung müssen sich alle Vermieter und Eigentümer einstellen. Eine...

mehr
Ausgabe 06/2014 Wohnungsbau

Dünne Schicht gegen starken Lärm

Es ist ein Ärgernis, mit dem wohl jede Wohnungsbaugesellschaft schon zu kämpfen hatte: Beschwerden über hellhörige Wohnungen und Trittschall. Nicht selten führt der entstehende...

mehr

Wohnungsgenossenschaft UNITAS: Iris Liebgott ist neuer Kaufmännischer Vorstand

Iris Liebgott ist neuer Kaufmännischer Vorstand der Leipziger Wohnungsgenossenschaft UNITAS (www.wg-unitas.de). Sie war zuletzt 18 Jahre lang für die Allgemeine Wohnungsbaugenossenschaft...

mehr

Fast ein Viertel der Wohnungssuchenden findet keine Wohnung

24 Prozent der Mieterinnen und Mieter, die in Deutschland eine neue Wohnung suchen, brechen die Suche erfolglos ab. Das ist ein Ergebnis des „Servicemonitors Wohnen 2023“ von Analyse & Konzepte...

mehr
Repräsentative Studie von ImmobilienScout24 und GdW

Großteil der Mieter ist zufrieden

Durch steigende Mieten entsteht in der öffentlichen Wahrnehmung ein bedenkliches Bild der aktuellen Entwicklung des Mietmarktes. Doch wie nehmen die Mieter selbst ihre Wohnsituation wahr? Wie sehr...

mehr