Fußbodenheizungen

Behaglich und effizient dank moderner Technik

Frei planbare Grundrisse, großflächige Wärmeabgabe und Energieeffizienz durch niedrige Vorlauftemperaturen: Aufgrund ihrer vielfältigen Vorteile und als idealer Partner für moderne Niedertemperaturheizsysteme sind Flächenheizungen sehr beliebt.

Im Zuge der Energiekrise und den rasant steigenden Rohstoffpreisen hat das Thema Energieeffizienz in Wohngebäuden eine neue Dynamik bekommen. In privaten Haushalten werden über 90 Prozent der Endenergie für Wärmeanwendungen verbraucht. Den Energiebedarf von Gebäuden zu verringern, ist deshalb seit vielen Jahren ein Schwerpunkt der deutschen Klimaschutzpolitik. Manifestiert werden die Bemühungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG). Dort ist unter anderem die raumweise Regelung der Raumtemperatur für Räume mit einer Nutzfläche von über sechs Quadratmeter festgelegt.

Was bei der Installation von Heizkörpern leicht umzusetzen ist, kann bei Fußbodenheizungen jedoch für Kopfzerbrechen sorgen. Denn dort, wo der Verteiler einer Fußbodenheizung installiert ist, erwärmen die durchlaufenden Zuleitungen den Estrich. Der unerwünschte Effekt dabei: Der Raum – meist der Flur – wird unkontrolliert beheizt, obwohl dort keine oder nur wenig Wärme benötigt wird. Wertvolle Heizenergie geht so verloren.

Installationslösungen, die das Problem beheben, weisen meist kaum Trittschalldämmung auf. Abhilfe schaffen Verbindungssysteme wie x-net connect von Kermi. Es ermöglicht auch im Flur eine effiziente Einzelraumregelung, wie sie gemäß GEG gefordert ist, und wirkt gleichzeitig trittschallmindernd. Die plus Variante erreicht dabei eine Trittschallverbesserung von 33 dB.

Unkontrollierter Wärmeabgabe ein Ende setzen

Herbert Fellinger, Produktmanager Flächenheizung/-kühlung bei Kermi, zum Funktionsprinzip des Systems: „Statt durchlaufende Zuleitungen wie bisher üblich in den Estrich einzubetten, führt x-net connect sie ab dem Verteiler zunächst in eine Dämmebene unter dem Estrich. So wird die Heizwärme gezielt unter dem Estrich hindurch geleitet und taucht erst dort wieder in die Estrichebene ein, wo der Fußboden tatsächlich erwärmt werden soll. Das verhindert eine ungewollte Wärmeabgabe über die Zuleitungen und minimiert auf diese Weise Energieverluste. Die Dämmwerte, die dabei erreicht werden, sind mit einer konventionell in den Estrich eingebetteten Rohrleitung in der Baupraxis nicht zu realisieren.“

Lösungen für erhöhten Schallschutz nach VDI 4100

Das Verbindungssystem besteht aus zwei Komponenten: der unten angeordneten, zweiseitig kaschierten EPS-Systemplatte und einem Abdeckelement. Die beiden Lagen haben zusammen auch bei enger Anordnung der Zuleitungen einen hohen trittschallmindernden Effekt. Dieser entspricht der Wirkung einer in konventioneller Weise unter dem Estrich verbauten EPS-Dämmplatte. Für eine 30 mm dicke Platte des Typs EPS DES sg bedeutet dies eine Trittschallminderung von 29 dB bei 45 mm Estrich-Rohrüberdeckung. Herbert Fellinger ergänzt: „Für besonders hohe Anforderungen an den Schallschutz, beispielsweise im Geschosswohnungsbau, ist der Einsatz des plus Systems als Typ EPS DES sm mit 35 mm Dicke und einer Trittschallminderung von 33 dB verfügbar. Somit lassen sich die strengen Anforderungen an den Schallschutz nach VDI 4100 erfüllen.“

Einzelraumregelung gemäß GEG

Mit Hilfe eines Heißschneiders werden die Rohrkanäle in die EPS-Systemplatte eingeschnitten. Darüber wird das sechs Millimeter dicke Abdeckelement verlegt, das für einen raschen Einbau mit einer selbstklebenden Rückseite ausgestattet ist. „So entsteht oberhalb der durchlaufenden Zuleitungen eine Ebene für einen separat regelbaren Heizkreis im Estrich. Damit lässt sich auch im Flur die laut GEG vorgeschriebene Einzelraumregelung für Räume mit einer Nutzfläche von mehr als 6 m² realisieren“, erklärt Fellinger. Ein ungleichmäßig warmer Fußboden oder spürbare Kaltzonen durch unkontrollierte Wärmeabgabe gehören damit ebenfalls der Vergangenheit an.

Energieeffizienz maximieren

Gebäude verursachen in Deutschland etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO₂-Emissionen. Maßnahmen zur Energieeinsparung sind daher der schnellste Weg, das Klima zu schützen und Geld zu sparen. Dabei können moderne Fußbodenheizungen helfen – im Idealfall in Kombination mit Wärmepumpen. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, ist eine gut isolierte Verteilsituation entscheidend. So können Fußbodenheizungen ein Baustein des Maßnahmenpakets sein, um die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu reduzieren und steigende Energiepreise und CO₂-Emissionen abzufedern.

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